Wenn du mehr über DIN-Kennzeichen erfahren und ein DIN-Kennzeichen kaufen möchtest, findest du hier alle wichtigen Informationen. In diesem Beitrag geht es um die Besonderheiten dieser historischen Nummernschilder, welche Fahrzeuge bei Sammlern beliebt sind und welche rechtlichen Bestimmungen für ihre Nutzung gelten.
Für begnadete Oldtimerfans ist das DIN-Kennzeichen meistens so etwas wie die Sahnehaube auf der Torte. Optisch deutlich von den heutigen Kennzeichen zu unterscheiden, sorgt es dafür, dass der eigene Oldtimer ganz stilecht ebenso mit einem alten Kennzeichen unterwegs ist. Dabei unterscheiden sich die DIN-Kennzeichen nicht nur von den aktuellen Kennzeichen, sondern auch von den H-Kennzeichen, die eigentlich bei Oldtimern als Nummernschild erster Wahl gehandelt werden. Doch was macht das DIN-Kennzeichen aus, welche Besonderheiten gibt es und worauf muss beim Fahren mit dem Kennzeichen in Deutschland geachtet werden?
Was sind DIN-Kennzeichen und wie unterscheiden sie sich von herkömmlichen Nummernschildern?
DIN-Kennzeichen sind optisch sehr klar von anderen Nummernschildern zu unterscheiden. Gehalten in Schwarz-Weiß, zeigen sie schlichte Blockbuchstaben. Bei diesen Kennzeichen gibt es den heute üblichen Zierrat von Kfz-Kennzeichen nicht. Stattdessen liegt der Fokus auf der unparteiischen Informationsweitergabe. Die DIN-Kennzeichen gab es in Westdeutschland ab 1956. Etwa bis zum Jahr 2000 waren alle Fahrzeuge in der alten Bundesrepublik mit einem solchen Kennzeichen unterwegs. Erst danach kam das neue Euro-Kennzeichen. Es hebt sich unter anderem durch die fälschungssichere Schrift sowie den EU-Sternenkreis von den DIN-Kennzeichen ab.
Es gibt noch immer einige Fahrzeuge, die mit dem DIN-Kennzeichen unterwegs sind. Gerade Sammler und Oldtimerfans schwören auf das Original und haben die authentische Optik schätzen gelernt.
Oldtimerbesitzer sind aber immer häufiger mit dem H-Kennzeichen unterwegs. Dieses wird generell nur nach einer gründlichen Prüfung ausgehändigt und hat vor allem einen Vorteil: Es beschert dem Besitzer erhebliche Vergünstigungen bei der Kfz-Steuer.
Obwohl DIN-Kennzeichen lediglich mit Oldtimern in Verbindung gebracht werden, gibt es hier das H als Zusatz nicht. Damit entfallen aber auch die steuerlichen Vergünstigungen, die mit dem Oldtimerstatus einhergehen.
Welche historischen Fahrzeuge sind besonders bei Sammlern von DIN-Kennzeichen gefragt?
Wer sich für das DIN-Kennzeichen entscheidet, tut dies bis heute in erster Linie aus Überzeugung. Als die EU der 1990er-Jahre die Einführung der standardisierten Euro-Kennzeichen innerhalb der Europäischen Union beschloss, war die Empörung aufseiten vieler Autofahrer in Deutschland groß. Zunächst gab es in Deutschland noch eine Übergangsfrist. Doch auch nach Ablauf dieser wollten sich einige Sammler keineswegs von dem alten Kennzeichen trennen. Noch heute findet sich daher der eine oder andere Wagen, der mit dem DIN-Kennzeichen unterwegs ist. Einer der großen Favoriten ist der Golf II. Das Volkswagen-Modell hat sich aufgrund seiner Robustheit bewährt und gilt insgesamt als treuer Geselle im Straßenverkehr. Aber auch alte Volvo-Modelle sind bei Sammlern beliebt.
Welche gesetzlichen Bestimmungen gelten für das Fahren mit Oldtimer-Kennzeichen in Deutschland?
Die Kennzeichenliberalisierung im Jahr 2012 machte es möglich, dass Autofahrer in Deutschland auch wieder mit alten Kennzeichenformaten rechtssicher am Straßenverkehr teilnehmen können. Schon im Voraus brachte die geplante Kennzeichenliberalisierung erhebliche Debatten mit, wodurch sich der Entscheidungsprozess als recht aufwendig gestaltete. Die Altkennzeichen fanden demnach in insgesamt 12 Bundesländern Zuspruch. Lediglich das Saarland entschloss sich dagegen. Besonders großen Zuspruch ernteten die Altkennzeichen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die ostdeutschen Bundesländer entschlossen sich sogar dazu, alle Altkennzeichen zu reaktivieren.
Die Fahrt mit dem DIN-Kennzeichen ist aus rechtlicher Sicht in Deutschland ohne jede Einschränkung erlaubt. Es gibt aber einige Punkte, die eigentlich eher für das H- als das DIN-Kennzeichen sprechen, denn Vorteile im Alltag mit dem alten Gefährt gibt es keine. Wer sich für das H-Kennzeichen entscheidet, profitiert nicht nur von deutlich geringeren Kosten, die sich auf Ebene der Kfz-Steuer zeigen, sondern auch von einer rechtlichen Sonderbehandlung. Demnach ist es mit einem H-Kennzeichen auch dann gestattet, Umweltzonen zu befahren, wenn keine grüne Plakette vorhanden ist. Des Weiteren müssen die Fahrzeuge mit H-Kennzeichen auch nicht mit einem Katalysator ausgestattet werden. Auch das vermeidet unnötig hohe Aufwendungen.
Das H-Kennzeichen ist aber nur unter bestimmten Voraussetzungen gestattet. So ist die Ausgabe dieses Kennzeichens nur möglich, wenn ein Oldtimer-Gutachten nach $ 23 StVZO vorliegt. Des Weiteren müssen diese Fahrzeuge die gültige Hauptuntersuchung, kurz HU, bestanden haben und brauchen eine Haftpflichtversicherung. Viele Versicherer halten für Oldtimer aber besondere Tarife bereit, die rabattiert sind. Das H-Kennzeichen ist im deutschen Straßenverkehr nur dann zulässig, wenn ebenso eine Eintragung im Fahrzeugschein vorgenommen wurde.
Eine Besonderheit gibt es bei Fahrzeugen, die importiert wurden. Damit diese das H-Kennzeichen erhalten, muss ein zusätzliches Vollgutachten vorhanden sein. Dieses wird für die Erstzulassung in Deutschland benötigt und erfolgt nach § 21 StVZO.
Wo kann man DIN-Kennzeichen kaufen oder tauschen?
Wer sich gegen das H-Kennzeichen entscheidet und weiterhin oder auch erst jetzt mit DIN-Kennzeichen unterwegs sein möchte, kann dieses bequem bei Online-Diensten bestellen. Die DIN-Kennzeichen werden innerhalb weniger Tage gefertigt und ausgehändigt. Ebenso sind natürlich die lokalen Dienstleister weiterhin wichtige Anlaufstellen. Es gibt sogar einige Autoschilder-Anbieter, die noch einen Schritt weiter gehen und für die Fertigung der DIN-Nummernschilder ausschließlich alte Werkzeuge verwenden.
DIN-Kennzeichen bleiben zwar Exoten im Straßenverkehr, finden auf breiter Ebene aber immer noch sehr viel Zuspruch. Sie sind authentisch und gehören vor allem für viele Sammler von Oldtimern zum guten Ton und das, obwohl sie längst nicht die Vorteile versprechen, die beim H-Kennzeichen vorhanden sind.
Gastbeitrag bereitgestellt von bussgeldkatalog.net.