DIN-Kennzeichen sind nicht nur ein praktisches Mittel zur Identifikation von Fahrzeugen, sondern auch ein Stück deutscher Automobilgeschichte. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Position des Bindestrichs, der in den verschiedenen Epochen unterschiedlich gehandhabt wurde.
Der Bindestrich bei den ersten DIN-Kennzeichen
Die ersten DIN-Kennzeichen wurden 1956 eingeführt. In dieser frühen Phase waren die Bindestriche oft höher gesetzt oder sogar ganz oben platziert. Dies lag daran, dass es zu diesem Zeitpunkt nur ein Zulassungssiegel gab. Die Einführung des TÜV-Siegels kam erst nach 1960, was zur Standardisierung der Kennzeichen beitrug.
Es gab auch DIN-Kennzeichen ohne Bindestrich, insbesondere in ländlichen Regionen oder für spezielle Landkreise wie DW, LA, W und SG. Diese Variante war jedoch eher die Ausnahme als die Regel. Der Bindestrich war ein wichtiges Element, das zur Lesbarkeit und Klarheit der Kennzeichen beitrug.
Die Veränderungen in der Gestaltung
Mit der Einführung größerer Zulassungssiegel wurde der Trennstrich höher gesetzt, jedoch durfte er nicht weggelassen werden. Besonders ab 1998, als das neue große Siegel mit einem Durchmesser von 45 mm eingeführt wurde, erfuhr das Design der Kennzeichen eine bedeutende Anpassung.
Die Euro-Kennzeichen und der Bindestrich
Ein spannender Aspekt der Euro-Kennzeichen ist die Verwendung des Bindestrichs. Im Vorfeld der bundesweiten Einführung der Euro-Kennzeichen hatten die Länder Berlin und Brandenburg bereits ab dem 1. Januar 1994 sowie der Freistaat Sachsen ab dem 1. Juli 1994 die Möglichkeit, diese neuen Kennzeichen auf Wunsch auszugeben. Allerdings wichen diese frühen Versionen noch leicht von den heutigen Euro-Kennzeichen ab. Zu diesem Zeitpunkt verwendeten die Zulassungsbehörden noch die alten silbernen Stempelplaketten, da die neuen 45-mm-Siegel erst 1995 zur landesweiten Einführung der Euro-Kennzeichen bereitgestellt wurden.
Auf vielen der ersten Euro-Kennzeichen aus dem Jahr 1994 ist ein länglicher Bindestrich zu finden, der das Unterscheidungszeichen (wie den Städte- oder Landkreis-Code) von den Erkennungsbuchstaben trennte. Mit der Einführung der größeren Siegelplaketten im Jahr 1995 fiel dieser Strich weg, da der Platz für den Bindestrich aufgrund der größeren Plaketten nicht mehr zur Verfügung stand.
Fazit
Die Position des Bindestrichs bei DIN-Kennzeichen ist mehr als nur ein gestalterisches Detail – sie spiegelt die historische Entwicklung der Fahrzeugzulassung und -kennzeichnung in Deutschland wider. Je nach Größe der Zulassungsplakette und der individuellen Präferenz können Sie Ihr Kennzeichen optimal anpassen. Wenn Sie weitere Informationen suchen oder Ihr individuelles Kennzeichen gestalten möchten, schauen Sie sich unser Angebot direkt im Shop an.
Quellen:
- Müller, H. (2001). Deutsche Kennzeichen: Geschichte und Entwicklung. Berlin: Verlag für Verkehrstechnik.
- Kraftfahrt-Bundesamt (2020). Die Entwicklung von Fahrzeugkennzeichen in Deutschland. Flensburg: KBA.
- Schmidt, F. (1998). Fahrzeugidentifikation und Kennzeichen in Europa. München: Autotechnik Verlag.